HISTORIE DES
SCHÖNBORN HAUSES
HISTORIE DES
SCHÖNBORN HAUSES
Die Geschichte der Hospitalstiftung zum Heiligen Geist Ellwangen geht bis auf das Jahr 764 zurück. Der Zweck der Stiftung blieb bis zum heutigen Tage erhalten und stellt nach wie vor den Grundgedanken unseres Handelns zum Wohle unserer Bewohnerinnen und Bewohner dar.
In der Urkunde von 1486 wurde festgeschrieben, dass alten und hilfsbedürftigen Menschen qualitativ hochwertige und menschliche Fürsorge angedeihen zu lassen ist.
Für das im Jahre 764, auf dem Grundbesitz der beiden adeligen Brüder Hariolf und Erlof, als ältestes auf späterem württembergischen Boden gegründete Kloster Ellwangen gibt es aus den ersten Jahrhunderten seines Bestehens keine direkten Nachrichten über ein Spital.
Doch als großes, angesehenes Reichskloster wird es sich den Verpflichtungen durch die Synodalbeschlüsse (Synode: Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten) und die königlichen Kapitularien (Kapitularien: Königliche Anordnungen im Sinne von Gesetzen) in dieser Hinsicht nicht entzogen haben.
Die Stadt Ellwangen besaß somit durch dieses Kloster eines der ältesten Spitäler des späteren Württemberg.
Eine Reichssynode der Bischöfe und Äbte in Aachen verpflichtet alle Klöster zur Sorge für Arme und Kranke. Diese Aufgabe übernimmt die Klosterpforte, der dafür im 12./13. Jahrhundert besondere Einkünfte zugewiesen sind.
Das Klosterspital - aus der Klosterpforte entstanden und in der heutigen Pfarrgasse gelegen - wird erstmals urkundlich erwähnt. Es ist mit gesondertem Besitz ausgestattet und wird von einem Mönch geleitet.
Das Heilig-Geist-Spital wird, nach Aufhebung des Klosters, in die Stadt verlegt. Anstelle eines Mönchs sorgt jetzt ein weltlicher Spitalmeister für die Insassen. Großzügige Stiftungen städtischer Bürger mehren das Spitalvermögen.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Hospitals verlief günstig bis zum 30-jährigen Krieg. Während des Krieges war das Gebäude von Einquartierungen belegt. Erst im Jahre 1638 konnte sich das Spital wieder seinen ursprünglichen Aufgaben widmen.
Das Spital erfreut sich der besonderen Gunst wohltätiger Fürstpröpste (Fürstpropst: Propst (Titel innerhalb der Organisation der christlichen Kirche)). Franz Ludwig v. der Pfalz lässt ein größeres Gebäude errichten (1699 - 1702) und eine verbesserte Spitalordnung einführen.
Unter Franz Georg von Schönborn erhält das Hospital durch Um- und Erweiterungsbauten nach den Plänen des Stadtbaumeisters Prahl (1749 - 1753) seine bis heute erhaltene barocke Gestalt.
Trotz der Säkularisation (als Säkularisation wird ursprünglich die Einziehung oder Nutzung kirchlicher Besitztümer (Land oder Vermögen) in weltliche Hände (meist durch den Staat) bezeichnet) der Fürstpropstei im Jahre 1802 bleibt das Hospital als selbstständige Stiftung erhalten.
Zwischen 1753 und dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurden keine größeren Baumaßnahmen am Spital durchgeführt. Im Jahre 1902 wurde in der Pfründnerstube im Erdgeschoss des Mittelbaus anstelle einer Kinderschule ein Speisesaal für die Spitalbewohner eingebaut.
Weitere bauliche Veränderungen erfolgten vor allem nach dem 2. Weltkrieg: Im Jahre 1955 wurde das steile Dach über dem Mittelbau abgebrochen, dieser wurde aufgestockt und die Traufe dem barocken Nordflügel angeglichen. Abschließend erfuhr das Innere eine grundlegende Sanierung. Insgesamt hat die Stiftung damals einen Betrag von 1 Million DM investiert. Das Spital entsprach zu dieser Zeit den Anforderungen eines gehobenen Altenheims mit 65 Heimplätzen.
Doch bald zeigte sich, dass die Wünsche der Stadt Ellwangen und der pfründenberechtigten Gemeinden nicht mehr voll erfüllt werden konnten. Aus diesem Grund wurden seit 1964 Anstrengungen unternommen, weitere Heimplätze für ältere Menschen zu schaffen. Schließlich wurde zwischen 1969 und 1972 ein neues Altenpflegezentrum am Abhang des Buchenbergs über der Stadt geschaffen, bestehend aus einem eigentlichen Altenheim mit 105 Betten, davon 72 Altenheim- und 33 Pflegeplätze und 18 Altenwohnungen. Dieses „Schönborn Haus“ wurde nach dem Fürstpropst Franz Georg von Schönborn (1682 - 1756) benannt, der den letzten großen Spitalumbau in der Innenstadt von 1749 - 1753 durchführen ließ.
Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg musste der Gemeinderat der Stadt Ellwangen feststellen, dass das Rathaus in der Spitalstraße nach Größe und Bedeutung für die Unterbringung der Stadtverwaltung nicht mehr genügte. Eine bereits geplante Erweiterung des Gebäudes wurde durch den Krieg und die Nachkriegszeit verhindert.
Zur Lösung des Raumproblems der Stadtverwaltung entwickelte diese daher einen neuen Plan, der verschiedene Maßnahmen vorsah:
Das Gebäude des Hospitals zum Heiligen Geist (Spitalstraße 4) sollte durch die Stadt erworben, renoviert und umgebaut werden, um darin die gesamte Stadtverwaltung unterzubringen. Zum Ausgleich für die verloren gehenden Altenheimplätze sollten Altenwohnungen und ein Neubau als Altenpflegeheim errichtet werden. Die Gesamtheit dieser Pläne wurde unter dem Begriff „Große Rochade“ zum damaligen wichtigsten kommunalpolitischen Thema. Am 23. Mai 1985 hat die Stadtverwaltung den Gemeinderat über diese Pläne informiert, im Dezember 1985 werden sie in der Öffentlichkeit bekannt.
Am 18. November 1986 fasste der Kreistag als Träger der Hospitalstiftung zum Heiligen Geist auf Antrag der Kreisverwaltung und mehrheitlich des Hospitalstiftungsausschusses den Beschluss, das Hospitalgebäude an die Stadt Ellwangen zu verkaufen. Für die hieraus entstehenden Verkaufserlöse in Höhe von 4 Millionen DM und ...
erhaltene Fördermittel vom Land Baden-Württemberg wurde ein Erweiterungsbau mit 45 Pflegeplätzen am Altenzentrum Schönborn Haus und der Neubau von 12 Altenwohnungen auf dem Gelände der Pfarrgasse 5 beschlossen. Durch diesen Erweiterungsbau konnten qualitativ erstklassige Pflegeplätze eingerichtet werden, mit allen notwendigen Einrichtungen für eine ausgezeichnete Betreuung.
Durch den Neubau der 12 Altenwohnungen blieb die Stiftung im Spitalviertel präsent. Nachdem sich die Stadt und die Stiftung Ende 1986 vertraglich geeinigt hatten, konnte der Plan der Hospitalstiftung, in der Pfarrgasse Altenwohnungen zu bauen, verwirklicht werden. Im Februar 1988 wurde der Bau des Geschäftshauses mit den Altenwohnungen begonnen und konnte nach knapp einjähriger Bauzeit am 10. Februar 1989 bezogen werden. Parallel hierzu wurde nach Abschluss der Planungsarbeiten am 15. April 1988 von Herrn Landrat Dr. Winter als Vorsitzender des Stiftungsausschusses der erste Spatenstich für den Erweiterungsbau am Altenpflegeheim Schönborn Haus vollzogen. Bei der endgültigen Planung wurde die ursprünglich vorgesehene Zahl von 45 Pflegeplätzen aus betrieblichen Gründen auf 46 - zwei Stationen zu je 23 Plätzen - erhöht. Im Zuge dieser Maßnahme wurde auch eine Teilsanierung des 1972 bezogenen Altbaus mit seinen 105 Altenheim- bzw. Altenpflegebetten vorgenommen.
Im Zeitraum Mai 2000 - Januar 2002 fanden erneut Sanierungsmaßnahmen im Altbaubereich des Seniorenstifts Schönborn Haus statt. Ziel war es, eine umfassende Altenpflegehilfe in einer freundlichen Atmosphäre zu garantieren. Wärme und Geborgenheit zu vermitteln und so für mehr Lebensqualität zu sorgen ...
war einer der Leitgedanken bei der Konzeption der Maßnahmen. Alle Bewohnerzimmer verfügen nun über eine eigene, behindertengerechte Nasszelle und nahezu alle Zimmer sind zudem als Einzelzimmer ausgewiesen.
Daneben konnte die Eingangshalle und die Infrastruktur des Hauses verbessert werden. Besonders hervorzuheben ist hier der neue Lastenaufzug, mit dem Rollstuhlfahrer künftig die oberen Stockwerke des Gebäudes erreichen können. Neu ist zudem, dass es nicht mehr nur einen zentralen Speisesaal im Erdgeschoss gibt, sondern jedes Stockwerk über seinen eigenen Aufenthalts- und Speiseraum verfügt. Neben diesen Verbesserungen und einem neuen Logo, das in Zukunft für das Pflegeheim und seine Leistungen steht, gibt es noch ein weiteres Novum: Die Kurzzeitpflege wird am Seniorenstift Schönborn Haus etabliert.
Der DRK-Kreisverband Aalen übernimmt die Leitung des Schönborn Haus in Ellwangen. Die Wohnungen in der Pfarrgasse werden verkauft.
Im Januar 2016 beginnen erneut größere Umbaumaßnahmen. Alle Wohnbereiche erhalten einen neuen Aufenthalts- und Essbereich, es werden große offene Küchen eingebaut. Die hellen und großzügig gestalteten Aufenthaltsbereiche laden zum Verweilen ein und fördern auch so die Gemeinschaft auf den Wohnbereichen.
Ebenfalls 2016 wurde die Zentralküche mit neuen Küchengeräten ausgestattet. In diesem Zusammenhang und mit der Fertigstellung dieses Projekts wird in der Zentralküche die Essensverteilung vom Tablettsystem auf Schöpfsystem umgestellt. Das Essen wird nun direkt auf dem Wohnbereich geschöpft, wodurch besser und individueller auf die Wünsche der Bewohner eingegangen werden kann.
Es wurden Dachterrassen für die Bewohner zugänglich gemacht. Um den Altbau noch besser mit dem Erweiterungsbau zu verbinden wurde zwischen den Wohnbereichen 3 und 7 ein barrierefreier Übergang geschaffen. Der Pflegebereich im 5. OG wurde komplett umgebaut. Hier können nun 7 altersgerechte Wohnungen angeboten werden. Eine große dazugehörige Dachterrasse mit herrlichem Blick über die Stadt Ellwangen sowie ein Gemeinschaftsraum, runden das Angebot ab. Zudem können die Mieter alle Einrichtungen und Angebote des Schönbornhauses nutzen und müssen hierzu nicht das Gebäude verlassen. Die Wohnungen im Schönbornweg 17-21 erhielten neue Küchen und Bäder sowie neue Fenster und elektronische Rollläden. In der hauseigenen Kapelle St. Elisabeth waren einige Renovierungsarbeiten nötig. Die Buntverglasung wurde neu isoliert und auch das Oberlicht am Altar wurde ersetzt.
Vieles wurde in diesen Jahren verändert und modernisiert, damit das Seniorenstift Schönborn Haus auch für die Zukunft gerüstet ist und weiterhin seinem Leitbild entsprechend „Geborgenheit und Pflege“ für die dort lebenden Bewohnerinnen und Bewohner vermitteln kann.
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